Breitensport Berichte

Wieder Wind und Wellen in Starnberg

von Sabine Busse

Auch in diesem Jahr fuhren 16 Masters-Ruderer mit ihrer Steuerfrau Ulrike Gut zur Roseninsel-Regatta nach Starnberg und wieder war das Wetter launisch. Ein Föhnsturm aus südlicher Richtung sorgte für Wellen mit Schaumkronen, so dass bei unseren Starts bereits die Starkwindwarnung blinkte. Aber dieses Mal konnten beide Mannschaften in unserem Doppelachter Bodensee starten und sich erfolgreich durch die Wellen kämpfen. Die Regattaleitung begründete später in einem Zeitungsartikel die Tatsache, dass in diesem Jahr „nur“ drei der 84 Boote vollgelaufen sind mit der besseren Technik der Ruderer.

Eine Regatta-Teilnahme will vorbereitet sein: Ulrike und Hubert organisierten das Training, meldeten uns beim Veranstalter, dem Münchener Ruder- und Segel-Verein „Bayern“, an und besorgten für die meisten Teilnehmer aus Überlingen die Quartiere. Hubert steuerte dazu noch den Vereinsbus mit unserem Boot im Schlepptau nach Starnberg und zurück.

Am Donnerstag stand das Verladen des Boots auf dem Programm, wobei uns Bernd Kuhn mit wertvollen Tipps aus seinem reichen Erfahrungsschatz unterstützte. Freitag reisten die Sportler nach Starnberg und bauten das Boot auf dem „Sattelplatz“ neben dem Vereinsgelände wieder zusammen. Samstag war es endlich soweit. Die erste Mannschaft startete mittags in der 3. Abteilung. Um genug Zeit zum Warmrudern zu haben und nicht in den Trubel rund um den Zieleinlauf der davor gestarteten Abteilung zu kommen, hatten wir das Boot früh zu Wasser gelassen. Das erwies sich als glückliche Fügung, denn als der Startzeitpunkt näher rückte, rief plötzlich jemand „Meine Dolle ist lose!“. Eine Mutter hatte sich gelöst und konnte nur mit Werkzeug wieder festgezogen werden. An ein Anlegen am Regatta-Steg war nicht zu denken – da herrschte Hochbetrieb. Also steuerten wir den Steg des benachbarten Münchner Ruderclub von 1880 an. Man ließ uns netterweise anlegen, obwohl auch dort Mannschaftswechsel anstanden und ein freundlicher Ruderer sprintete direkt los, um Werkzeug zu holen.

Mit frisch angezogenen Dollen gingen wir an den Start und versuchten den Bedingungen auf der 12 Kilometer langen Strecke zu trotzen. Nach der Wende auf Höhe der Roseninsel wurde das zunehmend schwer, weil uns jetzt der Wind entgegen kam. Trotzdem gelang uns eine akzeptable Zeit von 58:46:80 min in der Klasse MM/W 8x + Gig, Masters F.

Nachdem das mitgebrachte Wasser ausgeschüttet und die Startnummern ausgetauscht waren, machte sich die zweite Mannschaft auf den Weg. Der Wellengang schaufelte ihnen schon vor dem Start wieder Ballast ins Boot. Trotzdem erreichten sie mit 56:39:10 min in der Klasse MM/W 8x + Gig, Masters C eine sehr gute Zeit. Dass nur die erste Mannschaft mit einer Medaille nach Hause fahren konnte, lag an mangelnder bzw. starker Konkurrenz in den jeweiligen Altersklassen.

Gefeiert haben wir das dann alle zusammen in einem gemütlichen bayerischen Landgasthof. Bis dahin war auch Ulrike wieder aufgetaut, die über drei Stunden auf ihrem Steuerposten ausgeharrt hatte. Das Regattawochenende klang am nächsten Tag in Überlingen beim Bootsaufbau und –putzen im Ruderclub aus. Wie ideale Trainingsbedingungen für die Roseninsel-Regatta wir hier haben, demonstrierte uns der See mit reichlich Wellen.

Unser herzlicher Dank gilt Ulrike und Hubert, die dieses tolle Wochenende mit seinen sportlichen und kulinarischen Höhepunkten durch ihren Einsatz, beharrliches Coachen und viel Geduld möglich gemacht haben!