Vereinsleben Berichte

Sechs Wochen Kühe, Käse und Polenta in den italienischen Alpen

von Elke Ruther

Bericht von Rebekka Trunz

Am 8. März lud unser Mitglied Barbara Grau zu einem Ruderhock ein und nahm uns mit auf eine Reise hoch hinauf in die Lepontinischen Alpen. Für ausreichend Proviant war dabei ebenfalls gesorgt: Von frisch gebackenem Käsegebäck über Obazda bis hin zu köstlichen kleinen Polenta-Häppchen war alles dabei.

Mit einer Vielzahl eindrucksvoller Bilder und spannender Erlebnisse im Gepäck begann Barbara von ihrer Reise zu erzählen. Vor 2 Jahren nahm sie sich eine 6-wöchige Auszeit, um als Helferin bei einer Sennerfamilie in den italienischen Alpen zu arbeiten. Dort lebte sie mit Silke, Giuseppe und deren Sohn auf der Alpe Veglia. Eine Hochebene am oberen Ende des Ossolatals, inmitten der Lepontinischen Alpen (1750m) im italienischen Piemont. Barbara half dabei tatkräftig bei allem, was auf der Alm an Arbeit anfiel.

Die Arbeitstage an der frischen Bergluft waren lange und kurzweilig. Genau wie die Erzählungen und vielen kleinen herzlichen Geschichten, die sie uns mitbrachte. Ein besonderes Highlight, von dem Barbara berichtete, war der Alpabtrieb. Während die Bergwiesen den Kühen im Sommer genügend Nahrung bieten, so ist die Hochebene der Alpe Veglia in den kalten Monaten sowohl für Mensch als auch Tier unbewohnbar. Bei Wintereinbruch heißt es für Guiseppes Familie somit umziehen auf die tiefer gelegene Alm in Nembro. Was wie Barbara berichtete ein ganz schöner Kraftakt war. An diesem besonderen Tag kamen daher auch Freunde der Familie zum Helfen. Und nach einem anstrengenden und erfolgreichen Abtrieb wurde der Tag mit leckerem Essen in gemütlicher Runde ausgeklungen.

Auf der Alpe Nembro verbrachte Barbara noch 2 Wochen, bis sich ihre Zeit in Italien auch schon dem Ende neigte. Das viele Draußen-Sein, die Ursprünglichkeit, das einfache (vermeintlich karge) Leben im Rhythmus der Jahreszeiten, die Abgeschiedenheit der Berge – wahrlich ein Kontrast zum modernen Leben in der Stadt. Die Schilderungen ließen bei uns Ruderkollegen allemal Sehnsucht aufkommen und hinterließen einen Vorgeschmack dessen, was es wohl heißt, dort oben in den Bergen fernab jedweder Zivilisation im Einklang mit der Natur zu leben. Danke Barbara, dass du uns an diesem Erlebnis hast teilhaben lassen.