Breitensport Berichte

Bayrische Seen-Tour

von Ilse Wagner

Seit einiger Zeit reden die „Elbe-Ruderinnen“ von 2009 davon, eine Mitruderin vom Ammersee zu besuchen. Als ich im Juni für eine Ammersee-Ruderin in Kärnten einsprang und dort zwei weitere Ruderer vom Ammersee kennenlernte, war klar, dass wir diesen Sommer auf die bayrischen Seen müssen.
Mitte August war es soweit: Drei von vier „Elbe-Frauen“ reisten mit einer Riesenportion Sonne im Gepäck an die königlich-bayrischen Seen zu unseren Gastgebern vom Ruderclub Herrsching.
Unser Quartier fanden wir im Frauenkloster Dießen mitsamt unserem männlichen Chauffeur, nachdem wir bei den Mönchen im Kloster Andechs nicht aufgenommen wurden.

Starnberger See – Fürstensee
In Tutzing am Starnberger See erwarteten uns vier Ruderkameraden vom Ammersee. Kurzes Kennenlernen, ein Wiedersehen mit der Elbe-Ursula, gleich ins Boot und los ging es.

Wir staunten über den unglaublich glatten See. Vom Westufer ging es zunächst ein Stück nach Norden in Richtung Starnberg, dann überquerten wir den See und fuhren Bucht für Bucht das Ostufer aus, wo einige prachtvolle Villen und Landschlösser stehen. In Seeshaupt auf der Südseite legten wir an und und ließen uns bayrische Schmankerl schmecken.

Wieder in Tutzing angekommen, wollten wir unbedingt noch zur Roseninsel, und damit nicht genug – Anlegen und Aussteigen musste auch sein! Die Roseninsel ist in 5 Min. zu Fuß zu umrunden. Im Rosengarten gibt es nur weiße und rosafarbene Rosen, so wie ein eleganter Rosengarten angeblich auszusehen hat. Nach der Roseninsel ging es direkt zurück zum Tutzinger Ruderclub.

Damit hatten wir ungefähr ca. drei Viertel des Starnberger Sees, auch Würmsee genannt, berudert (28 km) Anschließend fuhren wir nach Herrsching am Ammersee, wo wir mit unseren Ruderkameraden den Sonnenuntergang mit Schwimmen und Brotzeit an ihrem Steg verbrachten.









Ammersee – Bauernsee
Am nächsten Morgen erwartete uns in Herrsching ein herrlicher Sommertag, ein unglaublich glatter See, zwei Boote und vier Ruderfreunde. Wir wollten den Ammersee in einer Tagestour ganz umrunden. (36 km)

Der Ammersee wird nicht umsonst auch Bauernsee genannt, denn seine Ufer sind von einem Schilfgürtel umgeben und die angrenzenden Wiesen werden landwirtschaftlich genutzt. Die Villen sind nicht so protzig und der „Kini“ (König Ludwig II) weniger präsent als am Starnberger See.

Zunächst fuhren wir am Ostufer entlang nach Norden bis zum Ausfluss der Ammer, die jetzt Amper heißt. Am Westufer legten wir an einem der vielen Strandbäder an und schwammen eine Runde. Ein Besuch im Biergarten daneben durfte natürlich auch nicht fehlen. Dazu hatten unsere Gastgeber vom Radi bis Käse und Kuchen alles mitgebracht. Nur das frisch gezapfte, kühle Andechser wurde bestellt.

Erfrischt und gestärkt ging es weiter auf der Rundtour über St. Alban und Dießen mit seinen mächtigen Klosteranlagen. Von dort ruderten wir den Südteil ganz aus, wo die Ammer in den See mündet, und zurück nach Herrsching.
Hier versorgten wir schnell die Boote und schwammen eine Runde im warmen See, bevor wir im Garten des Ruderclubs mit Kaffee und Kuchen verwöhnt wurden.

 

 

Am Folgetag besuchten wir das Buchheimmuseum in Bernried am Starnberger See sowie das prächtige Kloster Andechs auf dem Hügel nahe des Ammersees. Im Anschluss gönnten wir uns auf der Heimfahrt noch ein Bad im kleinen Wörthsee.

Zwei schöne Rudertage mit netter Begleitung vergingen wie im Fluge. Diese Ruhe auf den bayrischen Seen hat uns überrascht. Motorbootraser gibt es dort nicht! Die Wasserskifahrer bleiben in ihrem zugewiesenen Terrain, und die Kursschiffe auf beiden Seen sind klein und verursachen eher zahme Wellen.