Breitensport Berichte

Eine halbe RUNDUM

von Gabriele Heidenreich

Eigentlich sollte die zum 3. Mal stattfindende Rundum vier Tage dauern – vom 27. – 30. Juli. Und so war die Tour geplant:
Vom ÜRC zum Friedrichshafener Ruderclub (31 km), am nächsten Tag weiter nach Bregenz (32 km), von dort an der Rheinmündung vorbei nach Arbon in der Schweiz – mit einem möglichen Abstecher in den Altrhein - (25 – 30 km) und schließlich von Arbon über den Konstanzer Trichter wieder zurück nach Überlingen in unseren Heimathafen (40 km).

Doch der Wettergott wollte dieses Mal nicht so recht mitmachen. Schon der Start am Donnerstagabend verzögerte sich und erforderte von den 10 ambitionierten Rundumruderinnen und Ruderern Geduld. Nach 1 Stunde des Wartens starteten wir und kamen nach 4 Stunden um 21.30 Uhr in der Abenddämmerung in Friedrichshafen an.

Die erste harte Nacht auf der Isomatte zwischen Ergometern lag hinter uns, als wir frohgemut und gutgelaunt am Freitag wieder in See stachen. Anfangs war der See glatt, doch die Wettervorhersage bestätigte sich leider, sodass wir in Wasserburg – nomen est omen – aufgrund zu viel Wasser im Boot notlanden mussten. Auf diese Weise konnte die/der eine oder andere das nette Geburtsstädtchen von Martin Walser, der übrigens einen Tag zuvor verstarb, kennenlernen. Als der Wind nachließ und die Wellen im Obersee wieder flacher wurden, schafften wir die restliche Etappe bis Bregenz ohne Zwischenfälle. Herzlicher Empfang im Ruderclub Bregenz.

Das Thema Wetter war auch in Bregenz übermächtig. Gäbe es die diversen Wetterapps nicht, was würden wir dann tun? Die Gruppe hing abwechselnd über dem Display und es wurde lebhaft diskutiert und interpretiert. Jeder wusste es noch besser … Was tun am nächsten Tag? Weiterfahren nach Arbon, an der schwierigen Rheinmündung vorbei oder denselben Weg wieder zurück? Die Entscheidung wurde uns nach einer kurzen zweiten harten Nacht auf der Isomatte leider mehr oder weniger abgenommen, als anstelle eines Weckers das Telefon um 4.30 Uhr klingelte und ein Mitglied unserer tollen Truppe die RUNDUM aus familiären Gründen abbrechen musste. Nach kurzer Entscheidungsfindung und schnellem Gepäckverstauen stiegen 9 Ruderer/innen in die Boote und der Weg führte nicht in die Schweiz, sondern zurück Richtung Friedrichshafen. Aber auch die frühe Morgenstunde brachte uns nicht wirklich viel und so gerieten wir in der Bregenzer Bucht zuerst in einen heftigen Regen. Schließlich bauten sich die Wellen derart auf, dass ein Rudern im ungesteuerten Vierer nicht mehr möglich war.

Wieder mussten wir notlanden – dieses Mal im Lindauer Ruderclub – so lernten wir auch diesen Ruderclub kennen. Dank Hajo, Noch 1. Vorsitzender im LRC und mit an Bord, hatten wir erfahrenen Zugang zum Steg. Bei einem guten Glas Prosecco reifte der Entschluss, die Fahrt abzubrechen. Leider!!! Das Wetter machte uns diesen Strich durch die Rechnung. Marko war sofort bereit uns in Lindau mit Hänger und Bus abzuholen – welch Glück und große Bereitschaft. Mit im Gepäck hatte er Lars, der für das Verladen der Boote dank seiner Größe und Muskelkraft unentbehrlich war. Der Zusammenhalt im ÜRC ist einfach spitze!!!

Die RUNDUM-Truppe kam schließlich wohlbehalten mit einem tränenden Auge in Überlingen an. Arbon wird nachgeholt! Großer Dank an Conny F. für die Gesamtorganisation! Ist wiederholungsfähig!