Breitensport Berichte

Ferienabschlussfahrt nach Radolfzell

von Ilse Wagner

Für die zweite Radolfzellfahrt der Sommersaison am Wochenende 12. und 13. September war gutes Ruderwetter bestellt. Der Wettergott hielt sich bis kurz vor Schluss auch daran, damit die Tour mit den beiden gesteuerten Vierern "Wellenreiter" und "Spetzgart" sowie dem Dreier "Baden" stattfinden konnte.

Bevor die 13 Teilnehmer am Samstagmorgen loszogen, gab es einige Absagen. Noch in letzter Minute musste Ersatz gefunden werden, damit andere Teilnehmer nicht enttäuscht wurden, wenn ein Boot ausgefallen wäre.

Als die Sonne durch den schlierigen Spätsommerhimmel schien, war der Überlinger See erstaunlich glatt. Wir nahmen die übliche Route über Dingelsdorf und Insel Mainau nach Konstanz. Auf der Schweizer Seerheinseite rasteten wir kurz nach Gottlieben. Danach ging es direkt in Richtung Reichenau-Damm. Beim derzeitigen Wasserstand von nur 3,20 m (Pegel Konstanz) erforderten die wenigen Kilometer in dieser Flachwasserzone erhöhte Aufmerksamkeit, da immer wieder größere Steine im Seegras lagen. Alle waren froh, als wir den Bruckgraben endlich passiert hatten.

Auf dem Gnadensee konnten wir gelassen weiterrudern und den Blick auf die drei romanischen Kirchen genießen. Entlang der Halbinsel Mettnau achteten wir besonders auf Untiefen und landeten sicher am Ruderclub "Undine". Danach entspannten sich manche Teilnehmer im Zeller See, andere zogen eine warme Dusche vor. Unter einem schattigen Baum gab es abschließend Kaffee und selbst gebackenen Kuchen. Gestärkt fuhren einige mit Wanderruderwart Manfred Braun im Vereinsbus oder mit einem Abholer per Pkw zurück nach Überlingen.

Am Sonntagmorgen trafen sich alle Teilnehmer am Überlinger Bahnhof und fuhren mit dem Zug nach Radolfzell. Dort erreichten wir nach 15 Min. Fußweg den Ruderclub. Bei bedecktem Himmel steuerten wir die Inselspitze der Reichenau an. Um dem Flachwasser vor dem Reichenaudamm auszuweichen und damit mögliche Bootsschäden zu vermeiden, passierten wir die Klosterinsel auf der Rheinseite in der Schifffahrtslinie. Mit ruhigem Wasser war es vorbei, als wir im Konstanzer Trichter Schiffswellen abbekamen. Nach dem Hörnle-Strandbad legten wir an und ließen uns zum mitgebrachten Vesper rund um ein fast verglühtes Lagerfeuer nieder. Danach kehrten wir auf eine Tasse Kaffee im Strandcafé ein, bis die ersten Regentropfen fielen.

Als wir wieder losruderten, kam Nass von oben und reichlich Wind auf! Bis zum Fließhorn war es eine einzige Schaukelpartie. Als wir den Überlinger See bei Dingelsdorf zum Ruderclub querten, hatte sich der Wind zum Glück wieder etwas gelegt. Nach einer gründlichen Reinigung der Boote hatte niemand mehr Lust auf ein erfrischendes Bad, sondern eher auf einen heißen Tee und trockene Kleidung.

Der 34-km-Hinweg und 36 km Rückweg auf der Rheinseite waren sehr abwechslungsreich. Die Ausblicke am idyllischen Zeller See und Untersee, – wie am Seerhein bis zum aufgewühlten Überlinger See – waren diese kleine Ruderreise wert.