Breitensport Berichte
Radolfzell – anders als geplant
von Ilse Wagner
Für die beliebte Untersee-Wochenendfahrt blieben durch einige Absagen fünf Ruderbegeisterte übrig. Als Alternative zur sonst üblichen Anfahrt über den Gnadensee war eine Kaffeepause beim Ruderclub-Steckborn auf der Schweizer Rheinseite vorgesehen.
Um früh dran zu sein, verabredete sich die Spetzgart-Mannschaft für Samstag um 7 Uhr am Steg. Doch da standen bereits Einer- und Zweier-Ruderer sowie Rennruderer mit Trainer, die auch das glatte Wasser an diesem Morgen nutzen wollten. Zunächst nahmen wir Kurs auf die Insel Mainau, danach kamen die morgendlichen Thermikwellen auf, aber nach dem Konstanzer Hörnle lag der See wieder ruhig da.
Wie es Tradition ist, legten wir kurz nach Gottlieben zu einer kurzen Pause an. Unsere Sorge vor zu viel Sonne wurde gleich weggewischt, als vereinzelte Blitze den grau werdenden Himmel über dem Thurgau durchzogen. Da fiel uns die Entscheidung leicht, die sichere Route durch den Bruckgraben unter der Insel Reichenau in den Gnadensee zu nehmen.
Kurz vor Inselende kam das Gewitter näher und wir legten so schnell wie möglich am Strandbad-Reichenau an. Mit einer Tasse Cappuccino warteten wir im überdachten Strandcafé, bis der Gewitterzauber vorbei war und es wieder sicherer war weiter zu rudern. Nach etwas Geschaukel zwischen Reichenau und Mettnau erreichten wir den Radolfzeller Ruderclub "Undine" bei ruhigem Wasser.
Unser Wanderruderwart Manfred Braun empfing uns gut gelaunt am Steg, obwohl er in Steckborn vergeblich auf uns gewartet hatte. Wie gewohnt gingen wir nach einer Rast an der Clubtheke zum Bahnhof und fuhren mit dem "Seehänsele" zurück nach Überlingen.
Wegen des Wetterberichts für Sonntag – statt Ruderwetter Segelwetter – mussten wir unseren Plan ändern. Zum Glück konnten wir sicherheitshalber die Rückfahrt mit einer etwas veränderten Mannschaft auf Montag verschieben.
Am Montagmorgen stiegen wir um 6.25 Uhr in die Regionalbahn nach Radolfzell. Bis alles gerichtet war und wir endlich im Boot saßen, schlug es halb Acht und vor uns lag der Zeller See spiegelglatt im Morgenlicht. Für die Seeprozession von Moos nach Radolfzell anlässlich des Hausherrenfestes war es noch zu früh. Wir nahmen die gewohnte Route entlang der drei romanischen Kirchen der Insel Reichenau und weiter durch den Bruckgraben in den Seerhein nach Konstanz. Neben dem Strandbad Hörnle legten wir an und gönnten uns eine Pause. Danach begleiteten uns Wellen von der Autofähre und zuletzt Windwellen bis Überlingen. Um 13 Uhr war das Boot geputzt und aufgeräumt, und die Teilnehmer schwammen im 25° warmen See.
Vielen Dank an alle für den Zusammenhalt und die gute Stimmung trotz der wetterbedingten Änderungen.
Die Fahrt zum sogenannten "z'Nüni" nach Steckborn ist nur verschoben – nicht aufgehoben!