Jugend Berichte

Jugendruderwanderfahrt 2013

Krems an der Donau über Wien nach Bratislava – 10. Bis 17. August

Unsere diesjährige Ruderwanderfahrt der Jugendabteilung führt unsere Reise zu den Hauptstädten Europas fort. Nach Berlin im Jahr 2011 und ein Jahr später Paris, durchruderten wir dieses Jahr sogar zwei Hauptstädte. Der Start sollte Krems an der Donau sein, danach ging es über Wien zur slowakischen Hauptstadt Bratislava, wo wir unsere Boote wieder aus dem Wasser nahmen.

Start der Reise war am Samstag, dem 10. August. Dem geschwindigkeitstechnisch limitierten Bus mit Bootsanhänger geschuldet, startete die Anreise für einige der 23 Teilnehmer schon um 05:30 Uhr in Uhldingen. Nach einer langen Fahrt mit zwei Pausen erreichten wir um ca. 14 Uhr den Ruderclub Steiner in Krems, luden die Boote ab und riggerten diese auf. Entschieden hatten wir uns für vier Doppelvierer mit Steuermann, sodass 20 Teilnehmer rudern konnten, während drei für den Landdienst vorgesehen waren. Um ca. 17 Uhr erreichten wir den Campingplatz in Wien und begannen mit dem Aufbau unserer zwei Zelte. Eine Stunde später kamen dann auch der zweite Bus, sowie Tobias Genannt mit seinem Auto an, welches bis zur Unterkante des Daches mit Lebensmitteln und Getränken aufgefüllt war. Ein weiterer PKW sollte am Sonntag nachkommen. Die Jugend konnte erfolgreich, nach einigem Verhandeln, das größere Zelt belegen, während für die Älteren das Kleinere übrig blieb. Für das Abendessen wurde Spaghetti Bolognese vorbereitet, wobei der Abend mit Gesang und einem täuschend echtem Gitarren-App vom Smartphone abgerundet wurde.

 

Am Sonntag, unserem ersten Rudertag, galt es um 6 Uhr aufzustehen. Nach dem Frühstück und der Fahrt kamen wir um 9 Uhr am Steiner Ruderclub an. Etwa eine Stunde später war dann auch das letzte Boot im Wasser und konnte gegen die Strömung ablegen. Sofort viel uns die starke Strömung der Donau auf, welche uns fast die gesamte Strecke begleiten sollte. Um 13:30 Uhr erreichten wir die erste Schleuse, die uns 16 m tiefer brachte. Direkt hinter der Schleuse machten wir unsere Mittagspause. Bis wir dann um 17:00 Uhr den Ruderclub in Tulln erreichten, war es nicht mehr weit und so beendeten wir unsere erste Etappe mit 38 km. Zu Hause angekommen, bereiteten wir Tortellinis zu und zum Essen kamen dann auch unsere „Nachzügler“ Daniela, Sabrina und Tanja von einer Hochzeitsfeier nachgereist.

 

 

 

Erneut standen wir am Montag um 6 Uhr auf und schafften es diesmal sogar schon um 8 Uhr vom Campingplatz abzufahren. Nach einer halbstündigen Fahrt zum Ruderclub Tulln, merkte man schon beim Ablegen, dass es heute nicht ganz so heiß war, wie am Tag zuvor. Unsere Mittagspause machten wir dieses Mal am Donau-Altarm um 12 Uhr, nachdem wir eine weitere Schleuse passierten. Um 15 Uhr legten wir dann am Ruderclub Donauhort bei Nußdorfund direkt vor einer Schleuse an; alle, bis auf ein Boot, welches noch eine kleine Extrarunde von 3 km drehte. Wieder am Campingplatz angekommen, besetzten Einige, welche noch nicht genug vom Sport hatten, das Beachvolleyballfeld, wobei es zu heißen Ballwechseln kam. Zum Abendessen gab es Rahmgeschnetzeltes. Leider unterbrach uns beim Kochen ab 19 Uhr ein Regenguss, sodass wir das kleinere Zelt zusätzlich mit einer Plane schützen mussten. Trotzdem ließen wir uns die Stimmung nicht nehmen und verbrachten den restlichen Abend mit Spielen in geselliger Runde.

 

Am Dienstag, wer hätte es gedacht, standen wir wieder um 6 Uhr auf und dank unserer immer besser eingespielten Organisation verließen wir den Campingplatz ebenfalls um 8 Uhr. Nach einer kurzen, viertelstündigen Fahrt, legten wir ab und ließen uns direkt schleusen, was etwa bis 9 Uhr dauerte. Da die erste Strecke unserer Tagesetappe durch den Donaukanal führen sollte und dieser auch von einem Schnellboot befahren wird, galt es diesen schnell hinter sich zu lassen. Bei den 15 km im Kanal merkte man bald, dass einem die Strömung hier nicht mehr half, doch wir schafften es alle rechtzeitig bevor das Schnellboot kam. Eine kurze Erholungspause gönnten wir uns in den Booten, während wir mit einer Strömung von bis zu 10 km/h stromabwärts trieben. Beim Rudern schafften wir so mit der Spetzgart eine maximale Geschwindigkeit von 22 km/h. Das Anlegen gegen die Strömung in eine Bucht hinein stellte dann noch einmal ein spannendes Element dar, bevor wir um 12 Uhr nach 32 km anlegten. Nachdem wir dann um 15 Uhr am Campingplatz ankamen, fuhren Einige mit Walter los, um den Bootsanhänger schon einmal an den Ruderclub in Bratislava zu fahren. Eine andere Gruppe fuhr derweil nach Wien und verbrachte dort einige Stunden. Als Abendessen gab es dieses Mal Käsespätzle mit Salat und einem „Nachtisch à la Tanja“. Den restlichen Abend wurde wieder kräftig gesungen.

 

Der Mittwoch sollte unser letzter Rudertag sein und wir standen wieder zur gewohnten Zeit auf. Nach dem Frühstück und der Fahrt zu den Booten, waren wir um 08:45 Uhr auf dem Wasser und auf dem Weg nach Bratislava. An der Hainburg machten wir um 10 Uhr eine kleine Pause und legten nach einer Stunde mit unserer Wunschbootseinteilung wieder ab. Das erste Boot erreichte die slowakische Hauptstadt bereits nach 45 Minuten und drehte noch eine kleine Extrarunde auf der Donau. Um 12:30 Uhr verluden wir die Boote und nahmen unser Mittagsvesper ein. Nach einer weiteren Stunde machten wir uns dann auf den Weg zur Burg Bratislava. Ab 15 Uhr teilten wir uns dann in kleinere Gruppen auf, welche die Stadt dann individuell besichtigen konnten. Die günstigen Preise in der Stadt luden uns zum Kaufen und Speisen ein. Zum Abendessen trafen wir uns alle wieder an einer Pizzarianeben dem Ruderclub und erlebten einen wunderschönen Sonnenuntergang an der Donau. Nach einem erlebnisreichen Tag auf dem Wasser und in Bratislava, kehrten wir um 21:30 Uhr zum Campingplatz zurück, wobei ein paar es sich nicht nehmen ließen, sich in der Wiener Innenstadt absetzen zu lassen und diese schon einmal zu Erkunden.

 

Am Donnerstag ließen wir es ruhig angehen und kamen erst um 8 Uhr aus den Federn. Heute stand unser erster Besichtigungstag von Wien auf dem Programm. Gemeinsam fuhren wir zum Schloss Schönbrunn und liefen die weitläufigen Außenanlagen ab. Um 12:30 Uhr waren wir zurück in der Innenstadt und teilten uns auf, um unser Mittagessen einzunehmen. In verschiedenen Gruppen besichtigten wir Wien, wobei 9 Teilnehmer sich im Voraus Karten für die Operette Fledermaus bestellt hatten. Dass Ruderer sich während einer Wanderfahrt auch edel und dem Anspruch einer Oper genügend kleiden können, wäre hiermit auch bewiesen. Um 22:30 Uhr trafen wir uns dann am Vergnügungspark Prater wieder, um bei Nacht diverse Fahrgeschäfte auszuprobieren.

 

 

 

An unserem letzten Tag standen wir erneut um 8 Uhr auf und besichtigten in kleineren Gruppen eine Auswahl an vielen Sehenswürdigkeiten, die Wien zur Verfügung stellt. Auf dem Programm standen unter anderem das Hundertwasserhaus, das Museum für Moderne Kunst oder die Spanische Hofreitschule mit den bekannten weißenLippizanern. Im Restaurant Centimeter hatten wir uns um 19 Uhr verabredet, um gemeinsam den letzten Abend zu genießen. Dass dieses Restaurant etwas größere Portionen anbot, zeigten unter anderem „Das Schwert“, diverse Salate in Schüsseln oder der Biermeter. Nachdem auch die letzten Reste von den Tellern verschwunden waren, machten wir uns zu einer Cocktailbar mit Strand direkt am Donaukanal auf. Bei entspannter Atmosphäre und in bequemen Liegestühlen genossen wir die Getränke und brachen um Mitternacht auf. Einige kleine Gruppen blieben noch länger in der Stadt, während andere schon in Ihren Schlafsäcken der Nachtruhe nachgingen.

Am Samstag, unserem Abreistag, standen wir wieder, wie an den Rudertagen, früh auf, denn es gab eine Menge einzupacken und zu verstauen. Um 08:30 Uhr verließen wir den Campingplatz und um 19 Uhr kam dann auch der Bus mit dem Bootsanhänger am Club an. Mit vereinten Kräften luden wir die Boote in die Halle, damit wir es am nächsten Tag einfacher hatten.

Am Sonntag trafen wir uns gemeinsam zum Aufriggern, Reinigen der Boote, des Materials und der Zelte.

Jeden Sommer stellt unser Jugendruderwart Walter Nutz diese Wanderfahrt mit vielen Helfern auf die Beine und es ist jedes Jahr ein Höhepunkt für alle Jüngeren und Junggebliebenen. Dem Organisationsteam vor, während und auch nach der Fahrt sei an dieser Stelle unser aller Dank ausgesprochen. Es wird wieder spannend werden, ob wir nach den drei Jahren und vier Hauptstädten in Folge, diese „Tradition“ fortführen können. Wie die Entscheidung letztendlich ausfallen wird; eine Menge Spaß, neue Gesichter und interessante Locations werden sicherlich auch nächsten Sommer wieder dabei sein.