Leistungssport Berichte

Glückwunsch zum 5. Platz beim Bundeswettbewerb!

von Marvin Schüler

Das größte Event im Bereich Kinderrudern (bis 15 Jahre) ist der Bundeswettbewerb. Die Sportlerinnen und Sportler starten dort nicht für ihren Verein, sondern für ihr Bundesland und müssen sich vorab qualifizieren. Pro Boots- und Altersklasse dürfen lediglich zwei Boote am Wettbewerb teilnehmen.

Die Jugend des Überlinger Ruderclubs (ÜRC) wollte das schaffen und mit einem Doppelvierer mit Steuermann der 14-Jährigen teilnehmen. Dafür sind sie im Mai in Esslingen beim Landesentscheid an den Start gegangen. Dort konnte sich die junge Mannschaft bestehend aus Jonathan Conrad, Johann Müller, Bengt Zachert, Johannes Berger und Pirmin Lick am Steuer vor den Ruderern aus Stuttgart durchsetzen. Damit war klar: Der ÜRC startet dieses Jahr in Bremen beim Bundeswettbewerb!

Die Vorbereitung wurde aufgrund von Krankheit, Schulaustausch und Ausflügen erschwert, so dass die Mannschaft erst einen Monat später wieder zusammen im Boot sitzen konnte. Um die verbleibende Zeit optimal zu nutzen, trainierten sie in den letzten Wochen vor dem Wettbewerb täglich zweimal - einmal vor und einmal nach der Schule. „In dieser Zeit haben sich unsere Jungs nochmal stark verbessert“, stellt Trainer Marvin Schüler fest.

So trat die Gruppe am Mittwoch, den 6. Juli, den ersten Teil der langen Anreise nach Bremen an. Die erste Etappe ging bis Nürtingen. Zusammen mit anderen Sportlern aus Baden-Württemberg wurden die Boote verladen und am nächsten Morgen ging es sehr früh weiter nach Bremen. Hier galt es, die Strecke und die Wasserverhältnisse auf dem Werdersee kennenzulernen.

Für die Kinder stellt der Bundeswettbewerb quasi die Deutschen Meisterschaften dar. Die Wettbewerbe werden allerdings anders ausgefahren. Freitags geht es auf die Langstrecke über 3000m, um sich mit einer möglichst guten Zeit für einen Platz in den begehrten oberen Finalläufen am Sonntag zu qualifizieren. Das gelang den Überlinger Jungs, die komplett ausgepowert nach dieser Strecke am Steg anlegten. Sie seien ganz zufrieden mit ihrer Zeit gewesen seien, meinten sie. Das sah Marvin Schüler genauso und bei der Siegerehrung am Abend zeigte sich, dass sich die Mannschaft als Abteilungssieger absetzen konnte und mit der 5. schnellsten Zeit für das A-Finale am Sonntag qualifiziert hatte. Das sah nach einer guten Chance für einen Medaillenrang aus.

Der Samstag ist traditionell kein Rudertag. Zwischen der Langstrecke und der Bundesregatta findet der sogenannte Allgemeine Sportwettbewerb statt. Hier werden neben Wissensfragen rund um das Rudern auch allgemeine Athletik und Koordinationsvermögen bewertet. Die Sportler treten dafür nach Namen und Bundesland sortiert in Kleingruppen gegeneinander an und versuchen die beste Riege zu sein. Hier wird ein weiterer Unterschied des Bundeswettbewerbs zu den Deutschen Meisterschaften deutlich:
Die Bundesländer treten gegeneinander an und sammeln an allen drei Tagen Punkte. Für die Langstrecke konnte sich Baden-Württemberg den 4. und am Samstag den 7. Platz sichern. Insgesamt erreichte BaWü den 4. Platz.

Die Wind- und Wetterverhältnisse waren am gesamten Wochenende im besten Fall „nord-deutsch“. Es stand durchgehend eine Welle auf dem Werdersee in Bremen und immer wieder kam ein Regenschauer über den Regattaplatz. So auch am Sonntag. Bei der Bahnverteilung landete unser Boot auf einer eher bescheidenen Bahn, auf der jedes Boot an diesem Tag Probleme hatte sich auszurichten. Aufgrund des Windes entschieden die Schiedsrichter Schnellstarts durchzuführen. Dann wurde der Start angesagt als die ÜRC-Jungs noch beim Ausrichten waren, wodurch sie verspätet ins Rennen starteten. Dann fuhren am Ziel mehrere Boote ineinander, sodass das Rennen für ungültig erklärt wurde. Es folgten lange Diskussionen, ob es zu einer Wiederholung kommen würde. Die Hamburger bestanden darauf und die Ruderer vom Bodensee konnten sich schließlich einen verdienten 5. Platz im A- Finale der Doppelvierer der 13/14-Jährigen sichern.

Erschöpft von dem langen, nervenaufreibenden Wettkampf aber sehr zufrieden mit ihrer Leistung trat unsere Mannschaft, welche aus Sportlern besteht, die lediglich sei einem Jahr rudern, die Heimreise an. Sie trafen gegen 0:45 Uhr in Überlingen ein und konnten von ihren Familien in Empfang genommen werden.