Vereinsleben Berichte

Ruderhock: Abenteuer Kap Hoorn

von Ilse Wagner

Zum Ruderhock am1. März kamen 40 erwartungsvolle Gäste, und zwar nicht nur Ruderer, sondern diesmal auch einige Segler.

Irma Müller, Seglerin und Ruderin, vermittelte uns in einem spannenden Vortrag mit Filmsequenzen und Fotos einen Eindruck von ihrem Segeltörn am südlichsten Zipfel Südamerikas. Von Ende März bis Mitte April vergangenen Jahres, im dortigen Frühherbst, segelte Irma mit ihrem Lebensgefährten WalterW. und zwei weiteren Segelkameraden um Kap Hoorn und durch den Beagle Kanal, einer natürlichen Wasserstraße, die den Atlantik mit dem Pazifik verbindet.

Die vier passionierten Segler flogen zunächst nach Buenos Aires und von dort weiter nach Ushuaia, dem südlichsten Flughafen Argentiniens am Beagle Kanal. Hier setzten sie mit einer Fähre nach 'Puerte Williams' in Chile über, wo die meisten Segeltörns ums Kap oder in die Antarktis beginnen. Mit der 'Santa Maria Australis', einer 20 m langen Aluminiumyacht, und einem deutschstämmigen Skipperstartetendie vier ihr Abenteuer. Kap Hoorn zählte lange zu den gefährlichsten Schiffsrouten der Welt. Tausende Seefahrer verloren dort ihr Leben wegen der heftigen Stürme und der Polarströmung. Hunderte Schiffswracks zeugen noch heute davon.

 

Irma stimmte uns zu Beginn ihre Präsentation mit dem alten Seefahrerlied "Auf Matrosen ohe, in die Wogen der See …!" ein. Besonders einladend wirkte diese neblige, kalte Region mit 300 Regentagen im Jahr allerdings nicht.

Auf der ersten Etappe der Rundreisekämpfte sich die Yacht bei Sturm bis zu Windstärke 9 durch die Wellen. Bei diesen Aufnahmen, die Irma gelassen kommentierte, wurde es manchen im Raum doch recht mulmig. Dazu passte der Song "We are sailingstormy waters"bestens.

 

Nach der Umsegelung Kap Hoorns musste die Gruppe wegen eines Sturms für zwei Tage in der Bucht 'Caleta Martial' anlegen. DieserZwangsaufenthalt bot eine gute Gelegenheit, an Land zu gehen undetwas von der kargen, unberührten Vegetation zu entdecken und sogar Pinguine zu beobachten. Auf der Route zurück nach 'Puerte Williams' sichteten die Segler Wale und Delfine.

 

Der zweite Teil der Reise führte die Segelbegeisterten auf den Beagle Kanal zu zahlreichen Fjorden und Gletschern, wie den spektakulären Garibaldi-Gletscher, zahlreichen Wasserfällen und Seelöwenkolonien. Irmas Film zeigte eine grandiose Eislandschaft, die nur vom Wasser aus erlebbar ist. Auf der Rückfahrt nach 'Puerte Williams', wo dieses einzigartige Segelerlebnis endete, umrundeten sie noch die 'Isla Gordon', eine der größeren Inseln im Beagle Kanal.

Vorab hatte uns Petra Kiehn zur Stärkung mit einer köstlichen Gemüsesuppe verwöhnt. Dazu gab es noch Fingerfood und später Salzgebäck. Das Essen wurde von Irma und Petra zugunsten des Vereins gespendet. Den beiden vielen Dank für den gelungenen Abend, aber auch Rolf Hospach für seine technische Hilfe.