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Architektur, Kunst, Oldtimer – Erlebnis MAC

von Ilse Wagner

Der Sonntagsausflug am 19. April im Museum Art Cars (MAC) in Singen war für die 15 Teilnehmer ein Erlebnis der Sonderklasse. Kunst in einem architektonisch außergewöhnlichen Ambiente im Einklang mit der Natur bringt selbst Museumsmuffel zum Staunen.

Die geschwungene Silhouette des Gebäudes ist eine Nachahmung der Festungsruine hoch oben auf der Kuppe des Hohentwiel. Das MAC liegt genau auf der Sichtachse zur Burg und passt sich in Form und Farbe der Burgruine an. Ein Gebäude für die Kunst, das selbst Kunst ist. Allein diese gelungene Kombination ist schon einen Besuch wert! Auch in den Ausstellungsräumen setzt sich Idee von geschwungenen Wänden fort, was äußerst ungewöhnlich für einen Museumsbau ist. Das warme Grau der Außenwände findet sich in allen Innenräumen aufgehellt wieder. Selbst die Toilettenräume sind von einem Künstler höchst originell ausgestaltet.

So einzigartig wie der Bau ist die derzeitige Sonderausstellung. Aus der Daimler "Art Collection" sind extravagante Oldtimer zu bewundern. Manche haben Automobilgeschichte geschrieben wie der Benz-Patent-Motorwagen von 1886, bekannt durch die historische Fahrt von Bertha Benz von Mannheim nach Pforzheim. Die eleganten Daimler-Limousinen von 1910 bis 1930 sind Kostbarkeiten. Das feuerrote Mercedes-Benz Coupé 300 SL mit den auffällig geformten Flügeltüren aus den 50er Jahren und das ausgefallene Modell C-11 von 1970 mit versenkbaren Scheinwerfern kommt einem schon eher bekannt vor. Ein Prototyp der legendären Silberpfeile darf natürlich auch nicht fehlen.

Was wären diese Raritäten ohne die passenden Werke des Pop-Art-Künstlers Andy Warhol aus der Serie "Cars" von 1986 anlässlich des 100. Geburtstags des Automobils. 35 großformatige Siebdruckbilder in poppigen Farbschattierungen und 12 Zeichnungen sind zu sehen. Die Kombination von kraftvollen Warhol-Werken gemeinsam mit Daimler-Benz-Karossen in einer Ausstellung ist weltweit einmalig.

Nach so viel wohlgeformten Kotflügeln, poliertem Chrom, kostbarer Lederausstattung und dynamischen Pop-Art-Werken, endete unsere Führung mit der begeisterten Kunststudentin, Ivona Maric. Die anschließende Kaffeepause im Museumsgarten bildete einen schönen Ausklang.

Die warme Frühlingssonne und der Blick auf die Burg lockten uns dann noch zu einem Spaziergang dorthin. Dazu fuhren wir mit unseren ganz profanen Automobilen ein Stück auf den 686 m hohen Hausberg von Singen. Auf einem Rundweg wanderten wir an blühenden Sträuchern und Bäumen vorbei zur Burgruine. Oben angekommen wurden wir mit einem herrlichen Blick auf das Museum Art & Cars zu unseren Füßen und weit ins Land belohnt.