Vereinsleben Berichte

Herbstwanderung am 27. Oktober

von Ilse Wagner

Am letzten Oktobersonntag regnete und stürmte es bis zur Mittagszeit heftig. Als wir uns kurz vor 14 Uhr am Hödinger Friedhof trafen, war es zumindest mit dem Regen vorbei. Ein böiger, zum Glück lauer Wind, vertrieb die Wolken, und die warme Herbstsonne lugte sogar durch den grauen Himmel hervor.

Wegen des launischen Wetters kam nur ein Dutzend Wind- und Wettererprobte. Unser ortskundiger Tourenleiter Klaus wollte mit uns durch die herbstlich-bunten Wälder zum Haldenhof wandern.

Das erste Stück Waldweg war dick mit buntem Laub übersät, und es raschelte bei jedem Schritt. Zudem segelte ein Blatt nach dem anderen von den Bäumen zu Boden. Doch schon nach wenigen Kilometern zog zum Blätterregen eine neue Regenfront auf. Um nicht ganz nass zu werden, suchten wir Schutz unter einem Hüttendach am Waldrand. Dort überlegten wir, wie es weiter gehen soll und entschieden uns für einen Weg, der uns wieder nach Hödingen zurückführt. Vorbei an Apfelplantagen voll dunkelroter Früchte und frei wachsenden Apfelbäumen, deren Früchte auf dem Boden lagen, führte unser Weg wieder in den bunten Herbstwald. Plötzlich kamen wir zu einer Lichtung mit Bänken und Baumstümpfen zum Verweilen. Über den Bildstock mit Marienbildnis neben einem seltsamen Eichenstammrest und einer jungen Eiche wusste niemand etwas Näheres.

Wie Erkundigungen später ergaben, heißt diese Gedenkstätte im Waldstück Haslen "Maria Eiche". Angeblich suchten dort bereits im 30-jährigen Krieg Bewohner der Umgebung Schutz. Es heißt, dass an diesem Ort Menschen vor Blitzschlag bewahrt wurden. Selbst heute führen noch kleine Wallfahrten von Hödingen und Sipplingen an diese Stätte.


Über einen Trampelpfad kamen wir wieder zurück auf einen Weg, der bis zu einer der Grünbrücken an der B 31 führt. Inzwischen hatte die Sonne den Regen wieder abgelöst, weshalb wir noch einen kleinen Umweg am sonnigen Waldrand mit Blick auf die herrliche Verfärbung rundherum machten. Nachdem wir in Hödingen zurück waren, hatten wir uns die versprochene Einkehr verdient.

Zur Stärkung gingen wir in das gemütliche "Hofcafé" von Familie Vogler neben der renovierten Kirche, einst Wallfahrtskirche, und erfreuten uns an hausgemachtem Süßen und Deftigen.

Als wir gemütlich beisammensaßen, kamen zwei ÜRC-ler herein, die den geplanten Weg bis zum Haldenhof gewandert sind, uns aber verpasst hatten.