Als am Morgen des 13. Februar Böllerschüsse die Küchlinfahrt der Überlinger Narrenzunft zur Mainau ankündigten, warteten zwei Boote des ÜRC vor dem Mantelhafen.
Bereits 1529 war das Fordern von Fasnetsküchle und anderer Naturalien bekannt. Dieser Heischebrauch wurde 1603 eingestellt und erst 2009 wieder belebt.

Das von der Schloss-Schule Salem geliehene Holzboot "Sofia" mit 19 Ruderplätzen wurde vorübergehend in "Paradiesvogel" umgetauft, um die Mainauer Narrenzunft Paradiesvögel damit zu ehren. Bei Sonne und milden Temperaturen fiel es diesmal den Überlingern leicht zur Mainau zu rudern.

Für die Ruderkommandos war Narrenrat Fritz Krefeldt zuständig, ein langjähriger Ruderer und Ausbilder des ÜRC, der sich lauthals abmühte, seiner Mannschaft einen halbwegs gleichmäßigen Ruderschlag beizubringen. Einige der Narrenräte hingegen machten es sich auf dem Polizeischiff bequem, das die Fahrt begleitete.
Unser Damenfünfer hat kurzentschlossen das 'Narrebötle' ein Stück weit begleitet. Da die Herren viele Ruderpausen einlegten, zogen wir elegant an ihnen vorbei und fuhren zur Mainau voraus. Leider gab es dort noch kein Empfangskomitee, und von den 200 versprochenen Küchle war auch nichts zu sehen. Sonst hätten wir sie – spaßeshalber – gerne mitgenommen!

Auf unserem Rückweg trafen wir unterwegs wieder auf die Narrenzünftler – bei einer Pause mit Fleischkäsweckle und Schnaps! Das ließen wir uns nicht entgehen, parkten unser Boot an ihrer Längsseite und wurden zu Vesper und Hochprozentigem eingeladen. Erst als wir am Rudersteg anlegten, waren die Böllerschüsse von der Mainau zur Begrüßung der Überlinger Gesandten zu hören. Natürlich ließen sich die Mannen erstmal auf der Insel verköstigen bis sie am Nachmittag samt Küchle und anderen Leckereien zurückruderten, um die Gaben der Mainauer an die Bevölkerung – vor allem Kinder – auf der Überlinger Promenade zu verteilen.

Glückselige Fasnet!!