Vereinsleben Berichte
Polen – a Lovestory
von Ilse Wagner
Der erste Ruderhock am 10. Februar war gleich ein Riesenerfolg. Unser junger Ruderkollege Mariusz Hermansdorfer, der vor vier Jahren beruflich von Polen nach Überlingen wechselte, lud uns zu einem unterhaltsamen und kulinarischen Abend ein.
Mariusz scheute weder Kosten noch Mühen und überraschte uns mit einem landestypischen Essen. Barszcz – Rote Bete Suppe, Krokiety – gefaltete und panierte Pfannkuchen mit Pilz-Käse-Füllung. Als Hauptgericht gab es das polnische Nationalgericht Bigos – ein herzhafter Eintopf mit Sauerkraut, Weißkohl und getrockneten Pflaumen. In der vegetarischen Variante waren Tofu und Sojawürfel anstatt Speck und Fleisch. Als Nachspeise gab es noch Karottenkuchen mit Waldnüssen und Ananas.
Da zu einer polnischen Einladung immer Wodka gehört, standen auch zwei Flaschen Żubrówka – Bisongras Vodka – auf der Theke bereit. Gastfreundlich und humorvoll, wie laut Mariusz alle Polen sind, unterhielt er die 45 Gäste bestens und spendierte großzügig das gesamte Essen.
Gut gestärkt konnte die Präsentation beginnen. Mariusz kommt aus Wroclaw (Breslau) im Südwesten des Landes. Er studierte dort Germanistik und später Ingenieurwesen. Mit seinem fast akzentfreien Deutsch führte er uns charmant auf eine virtuelle Reise durch seine Heimat, die er von Ferienjobs als Reiseleiter auch gut kennt.
Untergliedert in Land, Städte, Sprache, Menschen und Einladung, bekamen wir einen Eindruck vom kulturell reichen und landschaftlich vielseitigen Polen. Bilder des polnischen Tourismusverbandes zeigten weitläufige Naturschutzgebiete im Osten mit Urwäldern, Wölfen und Wisenten, die Bergwelt der Hohen Tatra im Süden, das Riesengebirge im Westen, naturbelassene Flussläufe quer durchs Land sowie die masurischen Seen und die Ostsee.
Beim Thema Städte flogen wir per Video über Warschau, Krakau, Breslau und Danzig. Die Altstädte mit ihren mächtigen Kirchen, Schlössern, prächtigen Stadthäusern und großzügig angelegten Plätzen sind beieindruckend. Natürlich durfte die neue Architektur nicht fehlen, mit der Mariusz als Umweltingenieur tagtäglich zu tun hat. Ultramoderne Kirchenbauten werden für jedes neue Wohngebiet geplant, da In Polen Kirchen auch als wichtiger sozialer Treffpunkt genutzt werden.
Mit dem Thema Sprache hatten wir unsere Mühe. Polnisch gilt als schwierigste Sprache, was die Grammatik betrifft, sie besteht hauptsächlich aus Ausnahmen. Zischlaute, eine Aneinanderreihung von Konsonanten und viele Akzente sind wahre Zungenbrecher! Da half auch das polnische Gedicht nicht, das Mariusz vortrug und wir erraten sollten. Slawische Sprachen sind uns doch sehr fremd.
Unter dem Thema Menschen bekamen wir einen Einblick in Feste mit bunten Trachten einzelner Regionen und religiöse Feierlichkeiten sowie in die moderne Kunst.
Souverän beantwortete Mariusz Fragen zu Polens Geschichte, Politik und Wirtschaft.
Die abschließende Einladung – Zaproszenie – sollte uns motivieren Polen zu besuchen, das fast so groß ist wie Deutschland, aber nur 40 Millionen Einwohner hat. Natürlich wird in Polen auch gerudert. Wanderrudern ist dort weniger bekannt, aber das könnten wir doch einführen. Also, Witamy w Polsce – Willkommen in Polen!
Dziękuję bardzo– vielen Dank Mariusz für deine inspirierende Liebesgeschichte über Polen.