Vereinsleben Berichte

Ruderhock mit der "Wapo"

von Björn Quade

Der neue Leiter der Wasserschutzpolizei Überlingen, Gerhard Siebenrock, folgte der Einladung unseres 1. Vorsitzenden Bernd Kuhn und kam am Freitagabend, 8. April, zum Ruderhock, um uns einen kleinen Einblick in die Aufgaben der WSP zu geben, über Gefahren und Regeln auf dem Bodensee zu informieren und Fragen zu beantworten.

Mindestens 35 aktive Ruderer verfolgten gespannt die Präsentation von Herrn Siebenrock (als Jugendlicher selbst aktiver Ruderer in Friedrichshafen), der uns das Arbeitsgebiet der WSP kurz und bündig – vor allem unterhaltsam näher brachte. Wir erfuhren u.a. wofür die "Wapo", wie die WSP am See genannt wird, zuständig ist: Sicherheit – Straftaten und Ordnungswidrigkeiten – Schiffs- und Bootsunfälle – Tauch- und Badeunfälle – Umweltschutz – Diebstahl – Sachschaden – Wracks bergen – Gewässerüberwachung – Sicherheit der Schifffahrt – Vermisstensuche – Gefahrguttransport – Hochwassermeldedienst – Gewässerverunreinigung – Taucheinsätze (u.a. Müll rausfischen) – Seenotrettungsdienst und vieles mehr.

Zur Sprache kam auch die Bodenseeschifffahrtsverordnung BSO, wobei Herr Siebenrock anmerkte: "Da für viele Wasserfahrzeuge das Bodenseeschifferpatent nicht erforderlich ist, kennen sich ihre Schiffsführer mit den Vorschriften nicht allzu gut aus und sind schon mal der Ansicht, dass der Stärkere Vorfahrt hat!"

Er erläuterte Schifffahrtszeichen und Schallzeichen sowie Wegerecht und Ausweichpflicht, wobei einige nicht ganz so bekannte Details zur Sprache kamen wie z.B., dass nur mit weißem Ball gekennzeichnete Fischerboote vorfahrtsberechtigte Berufsfischer sind oder dass aus Häfen auslaufende motorisierte Boote keine Vorfahrt vor Ruderern haben.

Wer hier seine Kenntnisse vertiefen möchte, kann sich zu unserem nächsten Steuermannskurs im ÜRC am Freitag, 6. Mai um 17:30 Uhr anmelden. (Die Liste hängt aus)!

Die für das nächste Jahr geplante Neufassung der BSO sieht im Entwurf eine entscheidende Änderung vor. Dann soll auch für Ruderer die Regelung gelten, dass außerhalb der Uferzone von 300 m für jede Person ein geeignetes Rettungsmittel bzw. eine Schwimmhilfe mitgeführt werden sollte oder ein Rettungswurfgerät an Bord sein muss.
Wie der endgültige Beschluss dann praktisch umzusetzen ist, wird sich zeigen.

Zu der Frage nach der geplanten Verbotszone, die die Wasserentnahmestelle der Bodensee-Wasserversorgung (BWV) Sipplingen besser gegen mögliche Anschläge schützen soll, konnte Herr Siebenrock keine weitere Auskunft geben, da die Anhörungsfrist noch bis zum 5. Mai 2011 läuft und erst dann ein Beschluss gefasst werden kann. Der Entwurf der Verbotszonenverordnung ist auf der Internetseite des Landratsamtes www.bodenseekreis.denachzulesen und auch der Südkurier (9. April 2011) informierte ausführlich darüber.




Bislang rudern wir noch direkt nach Sipplingen, und die "Wapo" wird uns in sicherer Entfernung im Auge behalten und uns so weit wie möglich vor ihren Schiffswellen verschonen.

Vielen Dank an Herrn Siebenrock für den interessanten und informativen Vortrag.

Für das leibliche Wohl hat diesmal Ingrid Falkenberg und Mann mit leckerem Kartoffelsalat und Fleischkäse gesorgt. Danke.
Ilse Wagner