Vereinsleben Berichte

Wie lebt sich's in Venedig?

von Ilse Wagner

Wie es sich so in der außergewöhnlichsten Stadt der Welt lebt, wollten 40 Neugierige, sowohl Mitglieder mit Familie als auch etliche Gästeam Freitag, 7. Februar von unseren Clubkameraden Bettina und Ulrich erfahren.

Ulrich Metschl lehrt seit einigen Jahren ab und zu für ein Semester Philosophie an der "Venice International University, VIU" auf der Insel San Servolo. Meist hat ihn seine Frau Bettina begleitet, um Italienisch zu lernen und Venedig zu erkunden. Dabei hat sie schon mal 'Commisario Brunetti' bei Dreharbeiten beobachtet und ist seiner Schöpferin Donna Leon mehrmals auf dem Markt begegnet.

Während ihrer Aufenthalte in Venedig wohnten die beiden jeweils im historischen Zentrum in verschiedenen Stadtteilen (Sestieri) in Appartements, mal mit Antiquitäten, mal im Ikea-Stil möbliert und einmal sogar mit besonders schöner Dachterrasse.

In einer stimmungsvollen Bilderschau zeigten sie die facettenreiche Lagunenstadt, die Besucher immer wieder verzaubert mit ihren prächtigen Palästen der Adeligen und Reichen der einst mächtigen Republik Venedig, aber auch das Geschehen hinter den Kulissen.

Heute leben nur noch 60.000 Venezianer in der Stadt. Von denen, die aufs Festland gezogen sind, arbeiten jedoch noch viele in Venedig. Es ist interessant sie bei ihrem geschäftigen Treiben zu beobachten, wenn z.B. ein LKW mit Lebensmitteln auf einem Lastschiff zum Supermarkt schwimmt, als Krankenwagen ein schnelles Motorboot dient, oder die Polizei mit Wassermotorrädern Verkehrssünder jagt. Nach wie vor sind die traditionellen schwarzen Gondeln zu sehen, mit denen nicht nur Touristen durch die Kanäle gefahren werden, sondern auch Bewohner und Waren.          

Da Bettina und Ulrich zu unterschiedlichen Jahreszeiten in Venedig waren, erlebten sie im Winter bei Flut auch Hochwasser (Aqua alta). Dann waren Gummistiefel angesagt! Interessant war auch der Blick in eine der zwei letzten Bootswerften, in denen Gondeln gebaut und repariert werden.

Gelernt sein will die Technik des Stehruderns (voga alla veneta), bei der vorwärts gerudert wird, was in den engen Kanälen durchaus von Vorteil ist. Mit kleinen und großen, kunstvoll verzierten venezianischen Booten wird auch die traditionelle 'Regatta storica' abgehalten, an der nur Venezianer teilnehmen dürfen. Ein internationales Treffen für muskelbetriebene Boote, die 'Vogalonga', feiert in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen. Auch Überlinger nahmen bereits einige Male daran teil. Natürlich gibt es in Venedig Ruderclubs, sodass Bettina und Ulrich während ihrer Aufenthalte wie gewohnt skullen konnten – allerdings nur in der Lagune!

Die Bilderreise vom abwechslungsreichen Leben in Venedig endete mit Fotos von Luxusjachten, die während der Biennale am Pier lagen, von weiteren Veranstaltungen wie dem 'Amercia's Cup', einer internationalen Segelregatta und dem jährlichen Marathonlauf durch die Stadt – und am Ende natürlich mit viel Applaus!

Passend dazu verwöhnten uns Bettina und Dorothea kulinarisch mit einem köstlichen italienischen Nudelsalat mit Oliven und Rucola, der gut zum badischen Rotwein passte.

'Mille Grazie' an Ulrich, Bettina und Dorothea für den schönen Abend.